Warum überhaupt alleine starten?
Es hat schon was, auf eigenen Füssen zu stehen – kein Chef, keine starren Vorgaben, nur du und der offene Weg voller Möglichkeiten. Der Traum von Unabhängigkeit zieht viele in die Selbstständigkeit: Ein Business auf Basis der eigenen Expertise aufbauen, etwas von Grund auf erschaffen und Erfolg nach den eigenen Regeln definieren. Aber Freiheit kommt mit Verantwortung – und die Realität ist oft chaotischer und vor allem härter als der Traum. Das letzte Jahr war eine echte Achterbahnfahrt, voller Erfolge, Rückschläge und Learnings, die nicht nur mein Business, sondern auch meine Denkweise geprägt haben. Was hat funktioniert? Was war richtig hart? Und was kommt als Nächstes?
Die ersten Schritte – So ging’s los
Es begann mit einer simplen Idee und einer Menge Mut. Sich als Einzelunternehmer anzumelden, war der erste Schritt, aber die Umwandlung in eine GmbH fühlte sich an wie der offizielle Start in die Unternehmerwelt. Die ersten Kunden kamen nicht durch Zauberei – es war Networking. Beziehungen aufbauen, Gespräche führen, meinen Wert beweisen, lange bevor ich die erste Rechnung schreiben konnte. Der Wechsel vom Angestellten zum Unternehmer war mehr als nur ein neuer Titel – es war eine völlig neue Denkweise. Kein festes Gehalt, niemand, der einem sagt, was zu tun ist – nur ich, meine Skills und der feste Wille, das Ding zum Laufen zu bringen.

Frühe Herausforderungen – Die harten Lektionen
Selbstständigkeit ist keine gerade Linie – es gibt Höhen und Tiefen, und Resilienz ist der Schlüssel.
Solopreneur zu sein bedeutet nicht nur, ein Business zu haben – es bedeutet, die Person zu werden, die es führen kann. Als Angestellter folgst du Anweisungen. Und, Angestellter bist du auch als Manager oder Vice President. Als Unternehmer bist du die Richtung. Erfolg oder Misserfolg? Liegt zu 100 % bei dir. Keine Ausreden, kein Blabla.
Dann ist da noch das Thema Geld. Ich habe gelernt zu sparen, vorsichtig zu wirtschaften. Aber Wachstum braucht Investitionen. Ich musste mir erst eingestehen, dass „klein spielen“ auch bedeutet, klein zu bleiben. Geld in mich selbst zu stecken – sei es für Marketing, Tools oder Coaching – war keine Ausgabe, sondern eine Notwendigkeit.
Durchbruch-Momente – Die Highlights der Selbstständigkeit
Die erste Rechnung. 500 CHF. Es ging nicht nur ums Geld – es war der Beweis, dass es funktioniert. Dass ich aus dem Nichts etwas erschaffen kann und jemand bereit ist, dafür zu zahlen. Die Freiheit, Ideen sofort umzusetzen, ohne auf grünes Licht zu warten. Und das Gefühl, echte Ergebnisse für Kunden zu liefern – das macht den ganzen Stress mehr als wett. Ein Jahr später kann ich sagen: Es macht Spass. Und es funktioniert.

Die größten Learnings nach einem Jahr
• Fokus ist alles. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, sich ablenken zu lassen – aber nur Klarheit bringt dich weiter. Business aufbauen und sichtbar werden braucht Zeit – es gibt keinen Overnight-Success. Die Lösung? Konsistenz. Qualität liefern ist keine Option, es ist die Basis für langfristiges Wachstum.
• Geben, bevor man fordert. Ein Produkt oder eine Dienstleistung, aber noch keine Kunden? Verschenke es an Early Adopters, hol dir Feedback, baue Vertrauen auf – bevor du einen Preis ansetzt.
• Preise nicht senken – Mehrwert steigern. Kunden zahlen nicht nur für eine Leistung, sie zahlen für Ergebnisse.
Zusätzliche Gedanken
Mindset-Shift: Verantwortung in der Selbstständigkeit
• Vom Spezialisten zum Generalisten – heute bist du Marketer, morgen Finanzanalyst.
• Schwankendes Einkommen? Willkommen in der Realität. Einige Monate laufen top, andere… naja.
• Kein Chef, kein Stundenplan? Dann brauchst du knallharte Selbstdisziplin.
• You are the man/woman! Keine verschachtelte Hierarchie, keine Ausreden, kein Wegdelegieren.
Networking ist überlebenswichtig
Skills öffnen Türen, aber Beziehungen halten sie offen. Events besuchen, in Online-Communities aktiv sein, LinkedIn clever nutzen – all das hat zu Chancen geführt, mit denen ich nie gerechnet hätte. Und Empfehlungen? Pures Gold. Gute Arbeit alleine reicht nicht, du musst auch sichtbar sein.
Finanzen im Griff haben
Umsatz ist cool, aber Cashflow ist König. Steuerrücklagen bilden, Notfallfonds aufbauen, private und geschäftliche Finanzen trennen – absolute Gamechanger. Profit ist nicht einfach das, was übrig bleibt – es ist das, was du planst.
Die Macht der eigenen Marke
Menschen kaufen von Menschen. Online präsent sein – sei es mit einer modernen Website, einem Blog oder einem Newsletter – baut Vertrauen auf. Wenn du dich selbst nicht ernst nimmst, tut es auch niemand anders. Und Storytelling? Das macht deine Marke unvergesslich.
Mehr Nein sagen
Nicht jedes Projekt lohnt sich. Am Anfang fühlt es sich so an, als müsste man alles annehmen. Aber manche Kunden kosten dich mehr Energie als sie bringen. Nein sagen können ist genauso wichtig wie Ja sagen.
Burnout ist real – Priorisiere dein Wohlbefinden
Work-Life-Balance ist kein Buzzword, sondern eine Überlebensstrategie. Grenzen setzen, Pausen machen und verstehen, dass „Hustle“ nicht heisst, 24/7 zu arbeiten. Ziel ist nicht nur Freiheit im Job – sondern Freiheit im Leben.
Ausblick – Die Zukunft des Business
Nächster Schritt? Wachsen, aber ohne auszubrennen. Systeme automatisieren, um einen stabilen, planbaren Umsatzstrom aufzubauen, mit Profis arbeiten. Und die Strategien, die ich für meine Kunden nutze, endlich auch für mein eigenes Business anwenden. Die Zukunft? Gezieltes Wachstum, Automatisierung und Anpassungsfähigkeit in einem sich ständig ändernden Markt.
Für angehende Solopreneure:
Überlegst du, dich selbstständig zu machen? Es ist nicht immer einfach, aber die Freiheit und Erfüllung sind es wert. Egal ob du startest oder skalierst – Klarheit, Geduld und echter Mehrwert sind das Fundament für Erfolg.
Welche Erfahrungen hast du mit Selbstständigkeit gemacht? Teile deine Learnings, Herausforderungen oder Erkenntnisse in den Kommentaren!